30 Mrz
2014

Wenn einer eine Reise tut … #4

Zugeflogen - 3Die Tücken des Essensfassens

Mittagszeit – Essenzeit – Eine reichliche Auswahl an köstlichen Suppen wartet auf die hungrigen Gäste.

Dummerweise stellt sich das Füllen des Tellers als zeitaufwendiges Geschicklichkeitsspiel heraus. An allen Seiten, oben und nach vorn abgeschrägt, befindet sich eine Glasabdeckung, die mit Sicherheit ihren Sinn hat. Vorn ist eine schmale Öffnung, um die Suppe auf den Teller füllen zu können. Dumm ist nur, dass der Stiel des Schöpflöffels so lang ist. Er stößt oben gegen die Glasabdeckung, bevor die Kelle den Topfrand erreicht hat. Wie soll man da den Teller füllen? Ob der Konstrukteur oder der Besteckbeschaffer es selbst einmal getestet haben?

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Der zweite Versuch kann starten, wenn rechts oder links niemand anders Suppe schöpfen will. Man muss mit dem Arm schon über den nebenstehenden Topf gehen, um der Kelle eine Chance zu geben. Dummerweise kippt ein Großteil der Suppe in den Topf zurück. Mit List und Tücke kann man den Rest in den Teller füllen, muss aber aufpassen, dass man nichts verschüttet. Warum nur muss die Kelle so lang sein?

Was man nicht so alles tut, um die appetitanregenden Suppen zu erhalten.

Der zweite Intelligenztest ist zum Schluss gefordert, wenn man sich Eis holen will.

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Der Stand besteht aus 4 Teilen, durch Glaswände getrennt. Links sind die Schüsseln, rechts davon Sahne und Soßen, daneben das Eis, ganz rechts ein Wasserbehälter zum Säubern des Eislöffels.

Wollen mehrere Gäste Eis holen, gibt es ein Abstimmungsproblem. Der erste nimmt einen Teller, geht nach rechts zum Eis, der nächste holt sich ebenfalls links den Teller, zögert etwas und stellt sich dann rechts von dem ersten Gast an. Der nächste folgt dann seinem Beispiel. Bis dann ein Gast kommt und … links stehen bleibt. Es dauert aber in der Regel nicht lange, bis er das Eisauffüllsystem begriffen hat. Wäre es nicht einfacher, die Teller nach rechts zu stellen? Auch hier scheint der Konstrukteur keinen Feldversuch vorgenommen zu haben.

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Eine weitere Nickeligkeit ist das Säubern des Eislöffels. Dummerweise ist zwischen den Eisbehältern und dem Wasserbehälter – richtig – wieder eine Glaswand, gegen die man regelmäßig stößt. Man muss einen kleinen Schritt zurück machen und läuft Gefahr, dass Eis auf den Boden tropft. Wollte der Konstrukteur das Lernverhalten der Gäste testen oder hat er sich gar nichts dabei gedacht? Wenn das Eis nicht so gut geschmeckt hätte, wär dies alles ein Grund gewesen, diesen Bereich zu meiden.

So, what do you think?