Graf Bobby
Nachdem sich Bobby schon mehrmals gemeldet hatte, ohne dass der bedienende Ober es für nötig hielt, seine Bestellung entgegenzunehmen, hielt er ihn kurzerhand am Rockschoß fest, und sagte mit drohender Betonung: „Bringen Sie mir bitte einmal Karpfen blau!“
„Soeben gestrichen, mein Herr“, entgegnete der Ober und entschwebte.
“Naja“, dachte Bobby, „so was kann ja mal passieren. Auch zu Hause ist das Essen nicht immer pünktlich fertig.
Er wartete noch zwanzig Minuten, während die anderen Gäste um ihn herum nach Herzenslust schmausten und seine Hungerqualen sich verdoppelten. Dann konnte er es nicht mehr länger aushalten.
„Bitte, Herr Ober, wann bekomme ich denn endlich meinen Karpfen blau? Bei Ihnen kann man ja verhungern.“
„Aber ich sagte Ihnen doch, mein Herr, die Karpfen blau wurden vorhin erst gestrichen.“
Der Kellner entschwebte mit wehenden Rockschößen, und Bobby beschied sich: Er wollte keinen Skandal. Lieber hungerte er.
Die Menschen kamen und gingen. War es verwunderlich, dass Bobby endlich aus der Haut fahren würde? Wutbebend rief er den Ober zum dritten Mal an seinen Tisch: „Hören Sie“, begann er unheilverkündend, „eine solche Schlamperei ist mir noch nie vorgekommen. In der Zeit hätte ich ein ganzes Haus angestrichen. Bringen Sie mir in Dreiteufelsnamen, da ich in einer halben Stunde wieder im Geschäft sein muss, den Karpfen ungestrichen!“