Wenn einer eine Reise tut … #5
Ein Kellner als Künstler
Am vorletzten Reisetag führte uns ein Kellner seine Fingerfertigkeit vor. In kürzester Zeit zauberte er aus einer Serviette eine weiße Rose und eine Taube. Die Damen am Nachbartisch, denen er diese Prachtexemplare überreichte, waren entzückt. Auch wir spendeten ihm Beifall. Er verschwand geschmeichelt.
Fünf Minuten später tauchte er aus dem Nichts auf und legte meiner Frau eine rote Rose auf den Tisch.
Kurz darauf war auch sie im Besitz einer kunstvollen Taube. Eigentlich wollte ich aus Spaß noch eine Bemerkung über die Diskriminierung der Männer machen, die nie solche Geschenke erhalten. Allerdings schwieg ich lieber aus Sorge, er könne es missverstehen. Außerdem ist ein Geschenk, das man durch die Hintertür einfordert, kein richtiges Geschenk.
Weiß die Reederei eigentlich, welch verborgene Fertigkeiten ihre Crew hat? Beide haben jetzt einen Ehrenplatz auf unserem Schreibtisch.