Internetverbot für Fotos #4 – Fotografieren verboten – Rückfall in die Steinzeit?
Was bisher geschah.
Immer noch Montag, 20. 07. 2014
Um die Politikverdrossenheit der Bürger nicht noch ärger zu strapazieren, wird die Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgeführt.
Aus dem Protokoll der sich anschließenden Diskussion sollen nur einige Auszüge aus den Beiträgen und der daraus resultierenden Reaktionen wiedergegeben werden. Sie sind zwar nicht repräsentativ, zeigen aber doch das ernsthafte Bemühen der Abgeordneten, diese Krise schnellstens effektiv zu beheben.
- „Wir sollten durch wissenschaftliche Analysen feststellen, wie viele Bilder ein Nutzer maximal pro Tag ins Netz stellen darf, ohne das System zu gefährden.“
- „Erbsenzähler!“
- „Klugscheißer!“
- „Und was ist, wenn sich jeder Nutzer unter 500 verschiedenen Namen anmeldet?“
- „Wir brauchen ein Zentralregister, unter dem jeder User unter seiner Steuernummer nur einen Zugangscode erhält.“
- „Verwaltungsfuzzi!“
- „Orwell lässt grüßen!“
- „Gute Idee, dann können wir eine Börse einrichten, bei der man sich Bilderkapazitäten hinzukaufen kann!“
- „Also Netzverschmutzungsrechte wie beim CO2?“ – „Schnapsidee!“
- „Totengräber des freien Internetzugangs!“
- „Falsch! Absolut freier Zugang zum Internet heißt Freiheit über die Art der Abschaffung des relativ freien Zugangs!“
- „Haben Sie den Schwachsinn selbst verstanden, den Sie da gerade verzapft haben?“
- „Toll, wie Sie unsere Befürchtungen über Ihre geistigen Kapazitäten als absolut berechtigt dokumentieren.“
- „Wenn Sie Ihre Intelligenz an der Garderobe abgeben, bleiben alle Haken leer.“
- „Bitte meine Herren, keine Beleidigungen unter der Gürtellinie! Bleiben Sie bei den Fakten!“
- „Fakten! Fakten! Ich höre nur Fakten! Was interessieren mich Ihre Fakten? Es geht um Lebensqualität!“
- „Eben!“
- „Was wissen Sie denn davon? Ihre Qualität ist mir eine Qual!“
- „Kennen Sie die Geschichte von dem Intelligenzbolzen, der den Ast absägt, auf dem er sitzt?“
- „Hört! Hört! Unser Intellektueller erzählt Grimms Märchen.“
- „Sie haben Ihren Sonderschulabschluss wohl in der Lotterie gewonnen!“
- „Esel!“
- „Angenehm! Mensch!“
- „Danke für die Bestätigung der Weisheit „Dumm bleibt dumm, da helfen keine Pillen.“
- „Von nichts keine Ahnung und das tonnenweise!“
Als sich nach zwei Stunden das geistige Niveau der Beiträge wechselweise dem absoluten Gefriernull- und dem Siedepunkt nähert, unterbricht der Parlamentsvorsitzende und bittet die Fraktionsvorsitzenden zu einem Gespräch in kleinem Kreis. Er weist sie darauf hin, dass eine derart emotionsgeladene Darstellung eine Beleidigung für mündige Bürger darstelle. Fern der Presse und der Profilierungssucht einiger Hinterbänkler einigen sie sich mit überwältigender Mehrheit auf einen Kompromissvorschlag. Sie sagen zu, die Fraktionsdisziplin einzufordern und das Gesetz schnellstmöglich durch das Parlament zu peitschen.
Hier geht´s am 26.10.2012 weiter